Mit 16 wurde er gemustert und 1942 im Alter von 17 Jahren eingezogen (Arbeitsdienst). Die erste Woche musste er Wasserleitungen legen, in der zweiten Woche musste er Bunker bauen und in der dritten Woche musste er den Bunker bestücken. In dieser Zeit war er mit zehn anderen Personen in einem Zimmer. Im März kam er aus dem Arbeitsdienst und musste die Ausbildung der Wehrmacht absolvieren, die bis Juni ging. Nach der Abstellung (Entlassung Ausbildung) kam er in den Osten an die Front. Nach sechs Wochen wurde die Schlacht abgebrochen und es blieben nur 60 überlebende Soldaten zurück. Im Oktober war er in Holland in einem Privatquartier. Am 1. Dezember kam er nach Frankreich, wo ein Schreibverbot verhängt wurde. Dort wurde er von einem Amerikaner angeschossen und kam in ein Lazarett (Krankenhaus), wo er 8 Wochen lag bis die Schulter verheilt war. Dann lernte er die Trümmerfrauen kennen. Das waren Frauen, die alle Straßen frei räumen und viel Zertrümmertes wieder aufbauen mussten. An Ostern 1944 war er wieder an der Front im Osten. Am 30. April wurde er von Mongolen gefangen. Später bekam er eine Flasche, die ein dreiviertel Liter Tee fasste und ein Stück Knäckebrot. Die Ration musste für zehn Tage reichen. Alle bekamen Pappkärtchen mit einer Nummer und wurden mit einem Viehwagon, in dem 50 Personen saßen, weggebracht. 1950 wurde er aus dem Wehrdienst entlassen. Von dieser Zeit hat er immer noch in beiden Beinen Granatsplitter, ebenso im Kopf. Er hat damals geheiratet und zwei Söhne bekommen. Seine Frau ist 2013 gestorben und heute hat er vier Enkelkinder.

Wir bedanken uns für das interessante Gespräch und fanden es gut, mehr über die damalige Zeit zu erfahren.

Text: Viktoria Bicking

 

 

 

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